Sowohl ATM, als auch VLANs, treten mit Ansprüchen auf, die sich, wie oft mit neuen Technologien, nur selten wirklich voll realisieren lassen.
ATM ist von der Idee her tatsächlich ein sehr interessanter Ansatz, auch wenn er einige Probleme mit der ``wirklichen Welt'' hat. So rückt ein reines ATM-Netz durch die Popularität des WWW und damit auch der Internet-Protokolle immer mehr in den Bereich eines Wunschtraumes. Einige Faktoren werden den schnellen, großflächigen Einsatz von ATM verhindern:
Auf längere Sicht wird ATM neben IP existieren, es wird zu einer Zusammenarbeit zwischen beiden Protokollwelten kommen müssen.
Die Entwicklung von VLANs ist noch ganz am Anfang. Im Moment ist noch kein großflächiger Einsatz möglich, da die Standardisierung der technischen Entwicklung mal wieder ``hinterherhinkt''. Insbesondere durch regelbasierte Schicht-3-VLANs ergeben sich gerade für das Management sehr interessante Möglichkeiten, die eines Tages so selbstverständlich sein werden wie virtueller Speicher in einem Betriebssystem.
Ein Gedanke innerhalb der Rechnerarchitektur ist, den Unterschied zwischen Prozessor und Netzwerk zu eliminieren. Ein ``klassischer'' Rechner wird mittels eines Switches realisiert, an dem der Prozessor, Speicher, Festplatte, Netzwerk usw. angeschlossen sind. Es ist jedoch nicht wirklich notwendig, daß nur lokale Komponenten angesteuert werden: wenn z.B. der Bedarf an Rechenleistung steigt, wird einfach über das Netzwerk ein weiterer Prozessor angesteuert.
Ein anderer Gedanke ist, für die klassischen Komponenten (Rechenkapazität, Speicher) entsprechende Server aufzubauen, die bei Bedarf über ein Netzwerk angesprochen werden.
Bei beiden Vorgehen gibt es zur ATM-Technik im Moment keine Alternative, da dieses die einige Technologie ist, die sowohl im lokalen- als auch im Weitverkehrsbereich eingesetzt werden kann.
Andere interessante Entwicklungen von ATM sind:
ATM bis zum Endgerät hin ist eine recht teure Technologie. Mit dem neuen Ansatz ``Cells in Frames'' (CIF) werden die Vorteile von Ethernet mit den Vorteilen von ATM kombiniert.
Dies geschieht dadurch, daß mehrere ATM-Zellen für den gleichen Virtual Channel in ein normales Ethernet-Paket gepackt werden, wobei der ATM-Zellenkopf nur ein mal übertragen wird.
Bei CIF nutzen die Anwendungen direkt ATM-Schnittstellen, entsprechende Anwendungen sind also ggf. anzupassen.
Angepaßt werden müssen natürlich auch die ATM-Switches, die entsprechende Ethernet-Geräte bedienen. Wenn ein CIF-Paket an einem entsprechenden CIF-Switch ankommen, werden diese entweder direkt an ein anderen CIF-Switch geswitcht oder in kleine ATM-Zellen zerlegt, um diese über ein ATM-Netzwerk zu transportieren.
Die Anpassungen an den Endgeräten halten sich in Grenzen. Da die ATM-Signalisierung benutzt wird (mit all ihren Vorteilen), ist ein entsprechender Treiber zu integrieren. Des weiteren muß vor ein ausgehendes Paket ein CIF-Header geschrieben werden. Dies geschieht durch die ``Shim''-Schicht.
Die Endstationen können das Ethernet auch normal für die bisherigen Protokolle ohne Änderung benutzen, allerdings können dann keine QoS-Garantien mehr gegeben werden.
Die Vorteile dieses Vorgehens sind
CIF ist im Prinzip grundsätzlich anders als ATM: In den 80ern
dachte man, High-Speed-Switching sei nur mit gleich großen Paketen
möglich. Inzwischen haben die Gigabit-Ethernet-Switches gezeigt,
daß es ebenso möglich ist, unterschiedlich lange Pakete effizient
zu switchen.
Weitergehende Literatur:
Multi Protocol over ATM ist eine vom ATM-Forum vorgeschlagene Möglichkeit, wie ATM-Verkehr von einem virtuellen LAN bzw. LANE zu einem anderen LAN geroutet wird. Der Ansatz von MPoA basiert auf LAN-E des ATM-Forums.
Ziele von MPoA:
Grundlegende Funktionen von MPoA:
Weitergehende Literatur:
Neben dem Literaturverzeichnis existieren noch viele WWW-Seiten, von denen hier noch einige stellvertretend genannt seien:
Einige Zeitschriften, die ATM zumindest ab und zu behandeln, sind:
Der Autor bedankt sich beim Leser bzw. Zuhörer für die Aufmerksamkeit und hofft, daß etwas ``rübergekommen'' ist :-))
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