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5 Zwei verschiedene Home-Banking-Ansätze

Es werden zwei Unternehmen vorgestellt, die mit Erfolg Home-Banking in Frankreich betreiben. CORTAL ist eine etwas kleinere junge Bank, die sich ausschließlich auf den Home-Banking-Bereich spezialisiert hat. Die deutlich größere und ältere Bank CCF ist weltweiter Marktführer im Home-Banking-Bereich.

5.1 CORTAL

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In welcher Situation befindet sich CORTAL 1992?

CORTAL ist eine erfolgreiche Zweitbank, doch werden die Vorteile gegenüber anderen Banken immer geringer.

5.2.1 Übersicht über das Unternehmen

Übersicht über CORTAL im Jahre 1991:

Unternehmen CORTAL
gegründet 1984
Branche Banken, speziell Home-Banking
Mutter Compagnie Bancaire Group (97 % des Kapitals von FF 120 Mio (DM 40 Mio.) werden durch Mutter kontrolliert)
Verwaltetes Kapital FF 11.3 Mrd (DM 3.75 Mrd.)
Mitarbeiter, davon IT 140, 24
Kundenanzahl 80.000 (Zuwachs rund 1000 pro Woche)
Produkte 12
Filialen 0

5.2.2 Geschäftsstrategie

Die Bank CORTAL hat sich ab ihrer Gründung das Home-Banking spezialisiert. CORTAL ist eine typische ``Zweitbank'' (Kunden haben Konten bei einer anderen Bank, verwalten ihr übriges Geld aber bei CORTAL, da CORTAL einfacheres Geld-Management und bessere Konditionen hat), deren Erfolg auf der Schaffung eines Nischenmarktes durch technologischem Vorsprung beruht.

Kunden

Der typische CORTAL-Kunde ist ein Privat-Kunde, ungefähr 55 Jahre alt, relativ reich, und hat ungefähr ein Guthaben von FF 200.000. CORTAL hat 1991 ungefähr 80.000 Kunden.

5.2.6 Die Rolle von Informationssystemen im Vertriebsbereich

Welche Rolle spielen Informationssysteme für CORTAL?

Für CORTAL ist die Verwendung von IT im Vertriebsbereich essentiell. Der IT-Direktor bei CORTAL, Jean-Louis Pradels, sagt über die Rolle von IT bei CORTAL: ``Der Computer macht fast alles bei CORTAL'' sowie ``Die Qualität dieser elektronischen Verbindung ist für uns als Direkt-Bank lebenswichtig. Wir haben eine Menge in IT investiert, und, aus meiner Sicht, hat CORTAL durch IT eine deutlichen Wettbewerbsvorteil.''

Vier Bereiche werden durch IT stark beeinflußt:

Ein Versagen der IT-Systeme hätte katastrophale Auswirkungen, der gesamte Geschäftsprozeß beruht auf der Verfügbarkeit von IT-Systemen.

Der Vertrieb geschieht über Minitel, über das Telefon mit einem Kundenberater, oder über ``Audio-Banking'', einem automatisierten Telefon-basierten Anfragesystem.

5.2.4 Wettbewerber

5.2.5 Strategische Möglichkeiten

5.1.7 CORTALs Erfolgsfaktoren

Was sind die Gründe für den bisherigen Erfolg von CORTAL?

5.2 Crédit Commercial de France (CCF)

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In welcher Situation befindet sich Crédit Commercial de France (CCF) im Jahre 1991?

CCF ist eine erfolgreiche Filial- und sehr erfolgreiche Home-Banking-Bank.

Übersicht über das Unternehmen

Übersicht über CCF im Jahre 1991:

Unternehmen CCF
verstaatlicht 1982, privatisiert 1987
Branche Banken, besonders stark im Bereich Home-Banking (dort weltweiter Marktführer mit einem Marktanteil von 55 %)
Verwaltetes Kapital FF 240,81 Mrd (DM 80.27 Mrd.)
Kundenanzahl 500.000
Produkte breites Produktspektrum
Filialen 120 (1996: 185)

Geschäftsstrategie

CCF bietet den vollen Service einer Universalbank:

CCF ist durch die Tochterfirma Technoclear sehr aktiv in der Verbreitung von Home-Banking sowohl in der eigenen Kundschaft, als auch in der Gewinnung von Neukunden.

CCF sieht sich als innovative Bank, sie will die Bank der Zukunft sein.

Kunden

CCF hat ungefähr 500.000 sowohl Privat- als auch Geschäftskunden. Besondere Zielgruppe sind Privatkunden mit hohem Einkommen und Firmen, die Zahlungsverkehr Barguthabenverwaltung, Geldwechsel, Fond-Verwaltung, sowie Unterstützung bei Firmenkäufen und -fusionen benötigen.

Wettbewerber

CCF ist die siebtgrößte Bank in Frankreich und Marktführer im Home-Banking-Bereich. CCF steht im Wettbewerb mit allen normalen Filial-Banken und ausschließlichen Home-Banking-Banken wie CORTAL.

Strategische Möglichkeiten

CCF hat folgende strategischen Möglichkeiten:

Die Rolle von Informationssystemen im Vertriebsbereich

Welche Rolle spielen Informationssysteme für CCF? Wie wichtig ist Home-Banking für CCF?

Für CCF ist Home-Banking eine sehr gute Möglichkeit, um dem Kunden mehr Service zu liefern, und um mit dem Kunden besser in Kontakt zu bleiben. Home-Banking wird als weiterer Vertriebskanal gesehen. Dabei können auch Kosten eingespart werden, das Ausdrucken von Überweisungsbelegen kann entfallen, Standard-Transaktionen können kostengünstig abgewickelt werden.

Für CCF hat Home-Banking auf Dauer eine strategische Bedeutung: mit dem Home-Banking soll die Kundenbasis gehalten und erweitert werden, was aufgrund der relativ wenigen Bankfilialen sonst schwieriger wäre. CCF erwartet auf Dauer eine Umstrukturierung des Bankbereiches und ist hier der Vorreiter.

Des weiteren verbessert das Angebot von Home-Banking den Ruf der Bank, innovativ und technologie-orientiert zu sein.

5.2.7 Warum bieten Filialbanken kein verzinstes Girokonto an?

5.3 Vergleich von CORTAL und CCF mit Hilfe verschiedener
Analyse-Quadranten

Die Unterschiede im Ansatz der Benutzung von IT im Home-Banking-Bereich kann gut mit verschiedenen Analyse-Quadranten herausgearbeitet werden:

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Abbildung 2: Allgemeine Unternehmensstrategien nach Porter

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Abbildung 3: Der Strategische Quadrant nach McFarlane

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Abbildung 4: Gefahren/Chancen-Quadrant nach McLaughlin


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Gerhard Müller, Sat May 30 17:58:32 CEST 1997